Heimatbesuch gestrichen
Gestern war ein sehr bitterer Tag fuer mich. Deutschland wurde von der Liste jener Länder gestrichen, nach deren Einreise man die 14-tägige Quarantäne in der eigenen Wohnung verbringen darf. Das heißt für uns: kein Heimatbesuch in absehbarer Zeit - die Hochzeit meines Bruders wird ohne uns stattfinden :(
Mir fehlt unser "altes" Leben sehr. Ein Leben, in dem wir ständig unterwegs waren, neue Ländern und Kulturen entdecken konnten und in dem uns unser Job alle paar Monate nach Europa brachte und wir die Möglichkeit hatten regelmäßig Zeit mit unseren Lieben zuhause zu verbringen. 6 Monate am Stück in Singapur zu sein zehrt an meinen Nerven. Freunde und Familie fehlen und die Ungewissheit, wann man sich wieder sehen kann, macht es nicht besser. Die Hochzeit meines Bruders zu verpassen macht mich unendlich traurig. Bis gestern hatte ich fest daran geglaubt, dass es doch noch irgendwie klappt.
Das es nicht einfach wird war klar. Nach dem Heimatbesuch in Österreich, hätten wir uns noch 14 Tage in Deutschland aufhalten müssen, um in Singapur einzureisen und die Quarantäne in unseren eigenen 4 Wänden zu verbringen. Also quasi 1 Monat nach der Hochzeit, bis unser Leben in Singapur wieder weitergehen könnte. OK, ein Besuch in Hamburg und bei Thomas Eltern in Bayern wäre ohnehin auf der Reiseplanung gestanden, aber trotzdem, alles in allem nicht unkompliziert. Vorausgesetzt natürlich auch, dass uns Singapur die Genehmigung zur Wiedereinreise erteilt. Ausserdem weiss man nie, wann sich die Regeln wieder ändern - das kann innerhalb weniger Tage geschehen - und ob man nicht doch plötzlich irgendwo festsitzt. Alles sehr ungewiss.
Eine Hotelquarantäne kommt für uns nicht in Frage. Da haben wir uns von Anfang an darauf geeinigt. Es sind nicht nur die immensen Kosten, die damit verbunden sind (2.000 SGD pro Person), sondern vor allem die Vorstellung 2 Wochen in einem kleinen Zimmer ohne Frischluft eingesperrt zu sein. Für uns war von Anfang an klar: unter diesen Umständen werden wir Singapur nicht verlassen.
Insofern harren wir weiter der Dinge. Vielleicht klappt es ja an Weihnachten. Darauf ein innerliches oooohhhmmm.