Der gute, alte Tellerrand
Ein Freund von mir hat mir gestern geschrieben, wie sehr er sich darüber freut, in unserem Blog Nachrichten "aus dem jenseits des Tellerrands" zu bekommen. Als ich das gelesen habe, musste ich zuerst sehr schmunzeln. Und dann habe ich bemerkt, wie sehr ich meinen eigenen, kleinen Tellerrand und das Leben wie ich es kenne, vermisse.
Natürlich ist alles ein großes, spannendes Abenteuer und es ist sehr aufregend so viele neue Sachen zu erleben. Aber ich muss ehrlich sagen, manchmal treibt es mich an den Rande des Wahnsinns: zum Beispiel wenn man sich am Weg zur Arbeit verläuft, nur weil man denkt, man nimmt heute mal die Abkürzung. Oder wenn man in der Personalabteilung die zuständige Person nicht findet, weil man sich noch etwas schwer tut, die Menschen zu unterscheiden, man kann aber auch nicht nach dem Namen fragen, da man diesen nicht aussprechen kann. Habt Ihr schon mal in einem Shopping Center den Ausgang nicht mehr gefunden? Klingt lächerlich...ist mir aber tatsächlich passiert. Und Google Maps hilft einem da auch nicht weiter. Tja...und das sind nur ein paar Auszüge. Weitere Geschichten gibt es gerne auf Anfrage ;)
Das Gute ist: ich habe einige liebe Expat-Kollegen, mit denen ich mich über solche Geschichten austauschen kann. Angeblich ist es auch nur die ersten drei Monate so verrückt und dann kommt man besser zurecht. Es besteht also Hoffnung...und 3 Wochen davon sind immerhin schon geschafft.
Thomas kommt übrigens besser zurecht. Ich glaube das liegt darin, dass er das Leben generell etwas einfacher nimmt als ich. Naja...so holt er mich dann immer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen bis ich über mich selbst lachen kann. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie lange es tatsächlich dauert, bis man sich hier an alles gewöhnt hat. Bzw. wann man selbst das Gefühl bekommt wieder genau auf diesem Tellerrand zu sitzen. Ich freu mich auf jeden Fall jetzt schon drauf ...das wird bestimmt gemütlich ;)