Born in Fire - Ein Recap nach 2 Jahren als Bootsbesitzer
Mehr als 2 Jahre ist es nun her, dass Thomas und ich uns entschlossen haben, Born in Fire zu kaufen. Wir haben damals gar nicht aktiv nach einem Boot gesucht - Born in Fire hat uns gefunden. Eine schicksalshafte Zusammenfuehrung, die uns innerhalb weniger Tage entscheiden liess, den Schritt zu machen und kuenftig “Boat Owner” zu sein. Little did we know back then ;)
Die ersten Monate waren besonders anstregend. Erst das Problem mit dem Motor, der nach nur einem Monat kaputt ging; ein Ersatz, der schwer zu finden war und schliesslich aus den Niederlanden eingeflogen werden musste. Das Zusammenstellen einer Crew und generell das kennen lernen des Bootes. Immer wieder war viel Geduld gefragt. Dann ein wiederkehrendes Motorproblem (ja…unser guter, alter BUG-Motor ist nicht der verlaesslichste Knabe) und viele weitere Kleinigkeiten, die ersetzt oder optimiert werden mussten. Schnell lernten wir, dass “Boat” fuer “Bring Out Another Thousand” steht und man an Board nie fertig ist. Scheinbar wie bei HORNBACH: “Es gibt immer was zu tun”.
Haette man mir vor der Unterschrift des Kaufvertrages gesagt, dass exakt 17 (!!!) Segel mit dem Boot kommen, die kuenftig in unserem Gaestezimmer gelagert werden, wieviel Schweiss ich beim Deck schrubben vergiessen werde oder wie haeufig ich mir an Board meine frisch manikuerten Fingernaegel ruiniere, haette ich Thomas wohl zu einem Rueckzieher ueberredet.
Aber schaue ich auf die letzten 2 Jahre zurueck, so ist all das nebensaechlich. Denn wenn ich eines aus tiefster Ueberzeugung sagen kann, dann folgendes: wir haben so viel gewonnen.
BIF ist unser kleines “Projekt”, durch dass Thomas und ich noch mehr zusammen gewachsen sind. Ein gemeinsames Hobby und geteilte Verantwortung - auch wenn nicht immer das 50:50 Prinzip vorherrscht.
Durch unser eigenes Boot habe ich mich segeltechnisch unglaublich weiterentwickelt. Ok… wir wollen nicht uebertreiben, ich bin immer noch unteres Mittelmass, aber ich konnte soviel von unseren Mitseglern lernen und bin viel selbstsicherer an Board geworden.
Wir haben eine tolle Crew aufgebaut, die mittlerweile gute Freunde von uns geworden sind. Aber nicht nur die Crew selbst - der Grossteil unseres Soziallebens findet im Segelclub statt und wir haben so viele interessante, tolle Leute kennen gelernt, die wir nicht mehr aus unserem Leben missen moechten.
Grossartige Rennen. Ganz am Anfang stand der Ambassadors Cup, mit dem Japanischen Botschafter an Board - eines meiner schoensten Erlebnisse auf BIF. Oder Anfang des Jahres, als die Crew die “Horsborgh Challenge” mit klarem Vorsprung nach Hause geholt hat. Es war schoen zu sehen, wie wir uns von Rennen zu Rennen gesteigert haben und immer kompetitiver wurden. Nicht zu vergessen unsere Sonntags-Regatten, bei denen wir regelmaessig um Changi segeln und das Wochenende mit einem gemuetlichen Bier ausklingen lassen.
Und natuerlich unsere “Cruises” nach Lazarus Island - entspannte Wochenenden zu zweit am Wasser. Abschalten und einfach raus aus der Grossstadt - wann immer es geht. Unbezahlbar - vor allem in letzten Jahr, seitdem wir “stuck” sind. BIF hat uns die Zeit hier in Singapur um so vieles leichter gemacht. Haetten wir unsere Segelausfluege und Auszeiten nicht gehabt, waere wohl nicht immer alles so harmonisch gewesen…
Man muss an dieser Stelle nochmal erwaehnen, wieviel harte Arbeit und Aufwand dahinter steht, aber die unzaehligen positiven Erlebnisse, die wir mit BIF, Racing und unseren Freunden erleben durften, ueberwiegen ganz klar.
BIF ist fuer uns nicht nur ein Boot, es ist vielmehr als das. Ein “Projekt”, dass wir staendig weiterentwickeln und optimieren - mit viel Freude und Erfolg - und an dem wir auch selbst wachsen. Fragt man uns heute, ob wir es nochmal genauso machen wuerden, so waere die Antwort ein klares, lautes, eindeutiges JA - ohne zu zoegern. Born in Fire - defnitiv eine der besten Entscheidungen, die wir bisher getroffen haben.