Maintenance Monat
Es war mal wieder still hier in den letzten Wochen und Thomas und ich waren abgetaucht. Grund dafuer? BIF brauchte etwas Liebe - die jaehrliche Maintenance war angesagt und unser Boot kam aus dem Wasser.
In der Regel ist unsere Maintenance Woche etwas, worauf wir uns freuen. Die ganze Crew hilft mit, es ist wie eine kleine Teambuilding-Activity und nach 1-2 Wochen geht das Boot in einem Top-Zustand zurueck ins Wasser. Alle sind hoch motiviert und freuen sich auf die neue Segel-Saison. Tja… diesmal hielt BIF aber einige Ueberraschungen fuer uns bereit und es verlief nicht alles so reibungslos wie wir uns das vorgestellt hatten.
Was ist schief gelaufen? Staendig tauchten irgendwelche Kleinigkeiten auf, mit denen wir nicht gerechnet hatten, es war verflixt. Dazu kam ein Osmose Befall am Kiel - zusatezliche Arbeit die nicht eingeplant war und die uns sehr viel Zeit gekostet hat. Nicht zu vergessen der Regen - es regnete tagelang in Stroemen und wir hatten wenig Moeglichkeiten voran zu kommen.
Planmaessig sollte BIF am 21.02. wieder zurueck ins Wasser. Aber keine Chance - wir waren nicht mal annaehernd fertig. Bloed nur, dass Thomas am 21.02. abends ein Flugticket in die Heimat hatte - ein Business Trip, der nicht zu verschieben war.
Zeit fuer einen Plan B: Waehrend sich Thomas also in Europa herumtreibt, wurden Freunde mobiliisert um das Boot fertig zu machen. Corona-bedingt sind leider ein paar helfende Haende ausgefallen und der Druck stieg immer weiter: am 03.03. musste das Schiff ins Wasser - eine weitere Verzoegerung war aus organisatorischen Gruenden nicht mehr moeglich. Also musste auch ich ran…
Handwerkliche Taetigkeiten zaehlen bekanntlich nicht zu meinen Staerken und ich gehoere zu den Frauen, die lieber schoene Fingernaegel haben und schicke Kleidchen tragen. Aber in der letzten Woche bin ich ueber mich selbst hinausgewachsen: Ich kann nun mit einer Schleifmaschine umgehen, habe Glasfaser geschnitten, laminiert und das Unterschiff mit Copper Code (einer speziellen Farbe) gestrichen. All das unter extremen Zeitdruck und immer mit einem Blick auf die Wetter-App: es durfte nicht anfangen zu regnen.
Auf Englisch wuerde ich es beschreiben als “Blood, sweat and tears'“ - wortwoertlich gemeint. Hat es Spass gemacht: nein. Wuerde ich es wieder tun: nur wenn es sein muss. Bin ich stolz darauf, wozu ich in der Lage bin: definitiv JA.
Am Ende haben wir es geschafft. Born in Fire ging am Donnerstag ins Wasser. Die Bootjungs aus dem Segelclub haben den Launch super vorbereitet und unser Freund Cedric kam in den Club, um mir zu helfen. Alles lief reibungslos und ich kann ab sofort wieder gut schlafen.
Thomas kann jetzt nach Hause kommen - das Boot ist wieder im Wasser. Und ich gehe erstmal zur Manikuere ;)