Die Tempel von Angkor
Was fuer ein Tag...wir sind soeben von unserer Tempel-Tour zurueck gekehrt und ich bin mir grade nicht sicher, ob ich schon mal etwas eindrucksvolleres gesehen habe. Wo ich anfangen soll zu erzaehlen? Ich weiss es ehrlicherweise gar nicht.Vielleicht erstmal mit ein paar grundlegenden Informationen und etwas Geschichte:
Die Tempel von Angkor sind das kulturelle Herzstueck von Kambodscha. Zu Angkor zählen neben den Haupttempeln Angkor Wat und Angkor Thom noch viele weitere kleinere Tempel, die aber nicht weniger beeindruckend sind und nicht umsonst wurde die Tempelanlange in den fruehen Neunziger Jahren als UNESCO Weltkulturerbe erklärt. In der heutigen Zeit erscheint es wie ein Wunder, dass diese vor mehr als 1000 Jahren, Stein auf Stein per Menschenhand und somit ohne jegliche moderne Hilfsmittel erbaut wurden.
Es fällt in die Herrschaft der Khmer, die vom 9. bis ins 13. Jahrhunder regierten. Jeder König erbaute seinen eignen Staatstempel und ganz nach dem Motto "Je größer, umso besser", versuchte man seine Vorgänger zu übertrumpfen. Aus bis heute unerklärlichen Gründen verließen die Khmer im 15. Jahrhundert schlagartig die Tempelanlangen. Mitten im Dschungel wurden diese dann erst im 18. Jahrhundert unter der französischen Besatzung wiederentdeckt.
Aber zurück ins hier und jetzt: Für uns ging es heute frühmorgens los um den Großteil der Tour in den kühleren Vormittagsstunden zurückzulegen. Zusammen mit unserem Guide haben wir uns in Richtung der Tempel gemacht um zuerst "Angkor Wat" zu besichtigen.
Angkor Wat:
"Angkor Wat" wird häufig als Bezeichnung für die gesamte Tempelanlage genutzt, tatsächlich gemeint ist damit aber der Haupttempel, der von Suryavarman II. erbaut wurde. Angkor Wat ist von einem 190m langen Wassergraben umgeben und besteht aus 5 Türmen. Ein Gebäude wie es beeindruckender nicht sein könnte..
Der Bau dauerte etwa 37 Jahre und nahm fast die gesamte Herrschaft Suryavarman II. ein. Der Bau wurde frühzeitig als beendet erklärt und er selbst hatte nur noch wenige Jahre bis zu seinem Tod, die er in seinem Tempel verbringen konnte...
Angkor Thom / Bayon:
Nachdem uns unser Guide ca. 2,5 Stundne durch Angkor Wat geführt hat, ging es weiter in den nächsten Tempel: Angkor Thom. Man erreicht den Tempel durch eine kleine Brücke, auf der auf der einen Seite Götter und der anderen Seite Dämonen die Besucher empfangen. Der Tempel selbst ist auch als "Face Temple" bekannt, da insgesamt über 200 Gesichter in den Stein geschlagen sind.
Ta Prohm:
Auch bekannt aus dem Film "Tomb Raider". Eine Tempelruine, die wahrlich mit dem Dschungel verschmolzen ist: uralte Bäume, deren gewaltige Wurzeln nach und nach Besitz über das grandiose Bauwerk übernehmen und den Ort in eine einzigartige, mystische Stimmung versetzen.
Neben vielen tollen Eindrücken haben wir auch noch 2 Erkenntnisse mitgenommen:
1. Wir werden alt und spießig: Anstelle eines einfachen Tuk-Tuks hatten wir eine Tour mit einem klimatisierten Auto gebucht. Inklusive Kaltgetränke und einem nassen, nach zitronengras duftendem Erfrischungstuch zwischen unseren Stationen. Sind wir sonst eigentlich lieber im einfachen Backpacker Stil unterwegs, mussten wir zugeben, dass dies schon seeeeehr angenehm war. Wir werden halt nicht jünger.
2. Ein Guide ist immer hilfreich: nicht nur, um dir geschichtlichen Hintergründe oder sonstige Details näher zu bringen, die im Reiseführer vielleicht nicht abgedeckt sind. Sondern gerade auch um mich bei Laune zu halten, wenn Thomas mal wieder einen (oder mehrere) Telefonanruf(e) annehmen muss. Warum klingelt das Telefon eigentlich immer, wenn wir im Urlaub sind? Aber gut, diese Frage werde ich wohl nicht beantwortet bekommen.
Jetzt ist es spaeter Abend. Ich sitze am Balkon, schaue durch meine Fotos und lasse die Erlebnisse revue passieren. Die Tempel von Angkor standen schon so lange auf unserer Bucketlist und ich freu mich so, dass wir es endlich hier her geschafft haben. Für Euch gibts jetzt noch ein paar Fotos.